Orgelbauworkshop

Im Orgelbauworkshop wird in einer kleinen Gruppe eine kleine Orgel zusammengebaut, die Doe-Orgel*. In 75-90 Minuten steckt man den Rahmen zusammen, montiert Tasten, Windlade, Abstrakten und Gebläse und stellt die Pfeifen in den Pfeifenstock. Dann kann man das kleine Instrument spielen. Es hat 2 Register auf 1 1/2 Oktaven mit handbetriebenem Blasebalg!

Das macht nicht nur Kindern Spaß. Auch Orgelliebhaber, Bastel- und Technikfreunde sind begeistert, mit eigenen Händen eine Orgel zu bauen und die Funktionsweise einer mechanischen Orgel zu verstehen.

Der Orgelbauworkshop wird von Inselkantorin Gudrun Fliegner oder dem Kurkantor/der Kurkantorin geleitet.

In der Hochsaison (Mitte Juni bis Anfang Oktober) gibt es wöchentliche Termine, die hier ab Anfang Juni bekannt gegeben werden. Weitere Termine, z.B. für Gruppen, sind auf Anfrage möglich.

  • Die nächsten Termine: Auf Anfrage
  • Ort: Gemeindehaus Gartenstraße 20 (am Haus rechts vorbei zum Gemeindesaal)
  • Kosten: 15 Euro (Erwachsene), 10 Euro (Kinder)
  • Termine auf Anfrage: Mindestbetrag: 80 Euro. 
  • Infos: Inselkantorin Gudrun Fliegner, gudrun.fliegner@evlka.de, Tel.: +49 176 317 59 387
*Die Doe-Orgel wurde von der Firma Verschueren Orgelbau (http://www.verschuerenorgelbouw.nl) aus den Niederlanden gebaut. Doe-Orgel heißt zu Deutsch Tu-Orgel.

Normalerweise sind alle Einzelteile in einer Kiste verstaut. Hier sieht man das gesamte Material und die Kiste.

Als erstes baut man den Rahmen zusammen. Die einzelnen Teile werden ineinandergesteckt. 

Und damit man weiß, was genau wohin kommt, sind die Steckverbindungen mit römischen Ziffern gekennzeichnet.

  Wenn der Rahmen steht, widmet man sich den Tasten. 

Man muss sie erst sortieren. Anschließend werden sie in den Rahmen eingesetzt.

Das nächste Bauteil ist die Windlade. Sie ordnet den Wind den Registern und den Tonhöhen zu. 

An großen Orgeln ist es schwer zu zeigen, wie eine Windlade funktioniert.

An der Doe-Orgel kann man genau das ansehen und gut verstehen.

Wenn die Windlade eingesetzt ist, werden die Tasten mit Abstrakten, bei dieser Orgel sind es kleine Metallhaken, mit der Windlade verbunden.

Diese durchaus etwas mühsame Detailarbeit ist wichtig, sonst spielt die Orgel nicht.

 

Die Abstrakten sind durchnummeriert. Wenn man sich in der Reihenfolge vertut, haben die Tasten eine ganz ungleiche Höhe oder ziehen so stark, dass einzelne Töne die ganze Zeit erklingen. Das nennt man einen Heuler.

 

Dass auch so auch Seehundbabys so genannt werden, wird jede(r) verstehen, der/die beides schon einmal gehört hat.

Als nächstes geht es um die Winderzeugung. Der Blasebalg (Foto links) erzeugt den Wind. Aber noch ist der Wind ganz unstetig. Deswegen braucht man noch den Magazinbalg (Foto rechts). In ihm wird der Wind gesammelt, beruhigt.

Anschließend wird der Wind einem einheitlichen Winddruck über die Windkanäle in die Windlade geleitet.

Jetzt ist die Orgel schon fast fertig. Es fehlt aber noch etwas sehr Wichtiges: die Pfeifen (Foto links). Damit man später weiß, welche Pfeife in welche Bohrung gesteckt werden muss, werden die Pfeifen zunächst nach Größe sortiert – wie die Orgelpfeifen! (Foto rechts)

Danach beginnt man, die Pfeifen in die Bohrungen auf der Windlade zu stecken. Hier ist die richtige Reihenfolge der Pfeifen sehr wichtig. Wenn man zwei Pfeifen vertauscht, spielt die Orgel einfach falsche Töne.

Wenn die Orgel fertig aufgebaut ist, kann man sie auch spielen. Man braucht jemanden, der/die den Blasebalg betätigt, also einen Kalkanten, und jemanden, der/die die Tasten spielt. Die Orgel hat zwei Register und einen Tonumfang von zwei Oktaven.

1 Gedanke zu „Orgelbauworkshop“

  1. Die interaktive Orgelführung mit Kurkantor Zdenko Sojčić am 6.8.21 hat viel Spaß gemacht und ist ein tolles Angebot für alle Generationen. Man erfährt nicht nur etwas über den Aufbau der „Königin der Instrumente“, sondern wird auch aktiv beteiligt, was nicht nur-wie befürchtet- Fummelsarbeit bedeutete, sondern viele Erfolgserlebnisse bereit hielt!
    Zum Schluss gabs ein Wunschlieder-Spielen, ein Choräle- Raten und gemeinsames Abbauen der Mini-Orgel.
    Vielen Dank für diese kurzweiligen 1,5 Stunden mit viel Informationen und Gemeinschaftserfahrung, die Lust gemacht haben auf ein faszinierendes Instrument, das auf jeden Fall wieder viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte!

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